Diese Installation ist Sinnbild.
Ideen sind die Samen der Kultur. Künstler die Gärtner.
Fallen die Ideen auf fruchtbaren Boden, gedeihen sie und machen mit ihren Früchten viele Menschen satt…
So wie die Teilnahme des Kunstquadtrat an der „Vereinsmeile” des Heiligenhauser Stadtfestes ist auch die „Bespielung” der Gabionen-Wand an der Westfalenstraße zu diesem Anlass nun fast schon traditionell zu nennen.
In diesem Jahr floss dieser Nebenschauplatz in unser Konzept des „Säen & Gärtnern” mit ein.
Ein Stück weit vielleicht auch eine Reminiszenz an die Epen des Zweistromlandes, wurde das Stahlgitterraster zum Fond für unsere „Hängenden Gärten”.
Dutzende von bunten Blumentöpfchen wurden während einer Liveperformance auf der Parzelle des Kunstquadrat auf der „Vereinsmeile” mit selbst kompostierter Erde und allerlei (Nutz-)Pflänzchen befüllt – so wie wir Künstler unsere Ideen in die Köpfe der Menschen pflanzen…
Gemäß unserer altruistischen Maxime des Teilens und Gebens schenkten wir das Resultat dieser ersten Aktion (des „Bepflanzens”) in philantroper Selbstüberschätzung ungefragt den Bürgern der Stadt Heiligenhaus.
Und damit ist bei Leibe nicht nur der feingeistige Kunstgenuss beim Betrachten dieser farbenfrohen Installation gemeint.
Nein, vielmehr sind alle Bürger aufgerufen, ebenfalls zum Künstler (Gärtner) zu werden, und das gedeihen der Ideen/Pflanzen zu begleiten und davon zu profitieren.
Denn nicht ohne Grund entschieden sich die Akteure des Kunstquadrates nahezu ausschließlich „Nutz-”Gewächse zu pflanzen. Walderdbeeren, Melissenkraut, Schnittlauch … wer die Pflanzen und ihre Verwendungszwecke kennt, ist eingeladen sich gerne zu bedienen!
Was aber soll dieser Streich – abgesehen vom völlig überschätzten Unterfangen, die Bevölkerung der Stadt mit Kräutern versorgen zu wollen!?
Ist es ein Fingerzeig auf all die ungenutzten Böden dieser Stadt? Ein Aufruf zu unkontrolliertem „GuerillaGardening” auf all den Brachflächen (auch den kleinsten) dieser Stadt, dieses Landes, dieser Welt!?
Wünschen sich die Initiatoren eine Armada von Tomaten und Gurken entlang der Grünstreifen ernten zu können? Sicherlich!
Ist diese Aktion, ab von ihrem profan offensichtlichen Charakter, eine viel tiefer gehende Metapher? Geht der Gedanke des „Säen” hier nur aus naheliegenden Gründen im grünen Kleide? Auch dies: Ganz bestimmt!
Zu sehen ist diese Kunstinstallation täglich und kostenlos entlang der Westfalenstraße in Heiligenhaus. Zumindest, bis Vandalismus, der lange arm des Gesetzes oder sonst eine Naturgewalt diesem bunten Treiben ein Ende setzt.
Auch die Heiligenhauser Lokalpresse (WAZ) schrieb in der Ausgabe vom 03.06.2013 über diese StreetArt-Aktion. Lesen sie diesen Artikel online: Kunstquadrat legt öffentlichen Kräutergarten für Heiligenhaus an
Ein Gedanke zu „Hängende Gärten“