Köln Chorweiler — Tanzten sie an der heimischen Pinnwand geisterhaft auch nur für eine Nacht, werden ihre Nachfahren in ungeahnte Höhen steigen.
Individuelle Schicksale leben hinter einer uniformen Fassade.
199 unterschiedliche Lebensentwürfe in einem Einheitsbau.Senioren, Familien, Singles, Paare, Kinder, unterschiedlicher Kulturen, Religionen, Ansichten und Lebensgewohnheiten.
Wer sind diese Menschen?
Die Kunstaktion will die uniforme Fassade aufbrechen und die Bewohner in ihrer Individualität nach außen sichtbar machen.
Sie will humane Lebensformen in den betonierten Zellen freilegen als weithin sichtbares Signal.
Das Verschiedene verbinden in einem gemeinsamen Element. Die Entanonymisierung der einzelnen Menschen, die sich kennen lernen, befreunden und als Nachbarn verstehen lernen.
Die in diesem Gebäude lebenden Menschen sollen aktiv in die Kunstaktion eingebunden werden und sich, symbolisch durch die mit Gips zu Reliefs verarbeiteten Kleidungstücken, nach Außen präsentieren.
Möglichst viele Mietparteien, im Idealfall über 75%, mögen alte, nicht mehr getragene Kleidungsstücke mitbringen. Schön wäre es, wenn von allen Bewohnern einer Wohnung ein Satz Oberbekleidung zur Verfügung stünde. Die Kleidung wird dann, in einer gemeinsamen Aktion, mit Spachtelmasse zu einem lebendigen Flachrelief verarbeitet, die dann einen Bewohner repräsentiert. Im Erstarrten Zustand werden dann die Kleiderreliefs an den jeweiligen Balkonbrüstungen außen angebracht. Der statischen Rhythmisierung der Gebäudefassade wird somit eine dynamische Rhythmisierung durch die weißen Reliefs entgegengesetzt. Das Uniforme der Architektur wird durch individuelle Variablen kontrastiert. Die Mieter sind an dem Schaffensprozess und durch ihre eigenen Kleidungselemente aktiv beteiligt und finden durch ihre eigene Erfahrung direkten Zugang auch zu den Werken ihrer Nachbarn. Das eigene Statement wird zum Ausgangspunkt einer Kommunikation mit den Mitbewohnern und als weithin sichtbares Zeichen auch zu den Einwohnern von Chorweiler.