Auch in diesem Jahr beteiligten sich Akteure des Kunstquadrat und Freunde am 12. bundesweiten Vorlesetag.
Während es sich allerlei Prominenz aus der Politik in warmen Schulklassen gemütlich machte, gingen wir – fast schon ‚traditionell‘ und der niedrigen Temperatur trotzend – „auf die Straße“.
Der bundesweite Vorlesetag der Stiftung Lesen ist ein Propaganda-Event um für das Vorlesen zu werben. Vorleser sind aber nicht die Kinder – Vorleser sind die Erwachsenen, die Eltern!
Und überhaupt finden wir, es wird gerade Erwachsenen viel zu wenig gegenseitig vorgelesen.
Eine Kulturtechnik, die wir trotz Hörbuch-Hype anscheinend weitestgehend aus unserem medialen Alltag verdrängt haben.
Dem geht es gegen an zu lesen. Laut. Und Vor.
Beginnend (wie immer) um zwei Uhr am Bücherschrank am Basildonplatz.
Mit viel Presse – Vertreter so gut wie aller Zeitungen waren (mit Kamera) vor Ort.
Unter Anderen Kirsten Gnoth, die sich trotz der Kälte etwas Zeit nahm, zuhörte und später für die WAZ einen schönen Artikel über unsere Aktion schrieb.
Nach kurzen Interviews begann Lore Loock mit ein bisschen „bärigen Seemansgarn in Blau“ von Wolkenjägern und begeisterte mit einem großartig hanseatischem Akzent.
Armin Schmid stellte eine seiner Neuentdeckung seines kürzlichen Besuches auf der Frankfurter Buchmesse vor und las ein paar Seiten aus Timothy Brooks „Wie China nach Europa kam“.
Alsbald zogen wir dann um auf die Hauptstraße – auf eine der neuen Sitzgelegenheiten vor der Sparkasse.
Hier schmetterte dann auch Thomas Pischke seine Auszüge aus Hans-Magnus Enzensbergers „Große Wanderung“ den arglosen Passanten entgegen.
Lore Loock hielt mit humorigen Geschichten aus Europa dagegen und Armin Schmidt entführte in die chinesische Märchenwelt.
Tatsächlich begegnete uns dabei ein treuer Fan, die wir schon auf unseren Lesungen in der Kult-Kaffee Rösterei begrüßen durften. Aber auch ihr war es auf der Straße zu kalt so dass schnell ein „…bis nachher im Café.“ einer nur kurzen Zuhörzeit folgte.
So trafen wir Drei denn auch um kurz nach Vier sehr durchgefroren in der „Kult-Kaffee Rösterei“ ein.
Wohlige Wärme, köstlicher Kaffeeduft… und den wohl besten heißen Schokoladentrunk, den ich kenne (diesmal entschied ich mich für die „dunkle“ der drei Varianten.).
Hier lasen wir weiter aus unserem Repertoire von eher heiteren Geschichten. Auch Thomas Pischke legte mit Peter Bichsels Geschichten etwas gemäßigtere Töne an. Für Thomas ging es an diesem Tag sogar noch weiter. Nach Abschluss der Heiligenhauser Aktion ging es mit Bus&Bahn schnurstracks nach Dortmund, wo er auf eine Lesung der Piratenpartei weiter vorlas…